Grassimesse 2009

Prize winners

Specials

Alchimia Jewellery School Florence

Leitung Doris Maninger, Lucia Massei

"Schmuck und Alchimie, was ist beiden gemeinsam? Wenige wissen Bescheid über die Abstammung des Wortes Schmuck. Das Wörterbuch der Brüder Grimm sagt dazu: 'Schmuck - Verbalsubstantiv zu schmiegen, also eigentlich die Handlung des Anschmiegens, dann das sich Schmiegende...' Das alte hebräische Wort für Schmuck, adí bedeutet auch 'mehr', das heißt, Schmuck geht über seine greifbare Exizent hinaus und fügt etwas hinzu. Alchimie entwickelte sich aus dem griechischen khèmia, 'Verwandlung'. Schmuck schmiegt sich an seinen Träger und verwandelt ihn, fügt seiner Persönlichkeit etwas hinzu, das über das dekorative Schmücken hinausgeht. In diesem Sinne verstehen die Schüler der Alchimia ihre Arbeiten. (Doris Maninger)

Hochschule Burg Giebichenstein für Kunst und Design Halle

Fachbereich Kunst/Schmuck, Leitung: Prof. Daniel Kruger

"Die Schmuckklasse ist Teil der Kunstfakultät der Burg Giebichenstein in Halle, wo angewandte und bildende Kunst gleichwertig nebeneinander stehen. Das Studium ist auf zehn Semester angelegt. Als Abschluss wird das Diplom für Bildende Künste verliehen.

Zehnjähriges Grundstudium, in dem, korrespondierend mit dem Fachstudium, gestalterische, medientechnische und geisteswissenschaftliche Grundlagen vermittelt werden. Zweijähriges Hauptstudium mit Schwerpunkt auf künstlerische Projektarbeiten. Einjähriges Diplomprojekt, das aus einem praktischen und einem theoretischen Teil besteht. Ergänzt wird die Ausbildung durch Vorlesungen und Seminare zu Kunstwissenschaften und Philosophie. Durch das gemeinsame Grundstudium und die Nähe zu anderen Studienfächern an der Burg Giebichenstein findet ein fachübergreifender Austausch statt. Die Studierenden finden sehr gute Ausbildungsbedingungen vor, in Bezug auf die Präsenz der Hochschullehrer und die damit verbundene Betreungsqualität und in Hinblick auf die räumliche und technische Ausstattung aller Bereiche. 

Das Schmuckstudium basiert auf individueller Atelierarbeit mit regelmäßigen Einzelkonstultationen sowie wöchentlichen Gruppensitzungen. Als Einstieg in das Studium wird im ersten Jahr eine Aufgabe gestellt, die jeder auf seine Art zu lösen hat, um daraus ein eigenes Untersuchungsfeld zu entwickeln. Darauf aufbauend führen die Studenten individuell ihre eingene Projekte weiter. Austauschprojekte mit anderen internationalen Hochschulen, Seminare und Workshops mit Gästen sowie auswärtigen Ausstellungen beiten den Studierenden die Gelegenheit, Erfahrung zu sammeln, Kontakte zu knüpfen und sich auf die Anforderungen des künstlerischen Berufs vorzubereiten. Ziel ist es, dass die Studierenden eine eigene künstlerische Sprache und Position entwickeln, und selbstständig die angemessene Umsetzung ihrer Ideen zu erarbeiten." (Burg Giebichenstein)

Fachbereich Industriedesign, Studienrichtung Spielen und Lernen, Leitung: Prof. Dr. Karin Schmidt-Ruhland

"Spiel ist Kommunikation, Spiel fördert die Kreativität, Konflikte werden im Spiel ausgetragen, Spielen ist Strategie und politisches Instrument, Spielen kann süchtig machen, im Spiel übt man soziale Kompetenz, Spiel kann Therapie sein und mancherorts ist Spielen verboten! 

Spielen und Lernen findet an vielen Orten und in allen Lebensphasen statt und wird beeinflusst von gesellschaftlichen und technologischen Entwicklungen. Dementsprechend breit ist das Spektrum an Themen und Gestaltungsanforderungen. Die Studienrichtung Spielen und Lernen umfasst die Gestaltung von Spielräumen, Spielobjekten und Spielaktionen sowie den Entwurf von Konzepten und medien zum Thema lebenslanges Lernen. Die Studierenden sollen befähigt werden, selbstveranwortlich, eigenständig und professionell Methoden, Gestaltungsansätze, fachlihces Wissen und forscherische herangehensweisen auf Problem- und Aufgabenstellungen im Bereich Spielen und Lernen anzuwenden. Geweigt werden Arbeiten aus verschiedenen Projekten des letzen Semesters." (Burg Giebichenstein)

 

Freie Universität Bozen

fakultät für Deisgn und Künste, Leitung Prof. Kuno Prey

"Ein Stuhl ist beliebig austauschbar, wer darauf sitzt, ist es nichts. 'scott' ermöglicht es jedem Stuhl, an der Unverwechselbarkeit seiner Besitzer teilzuhaben. Die Menschen kommen und gehen. 'scotts' haftende Oberfläche behält von jedem einige Flusen und Spuren ein. So entsteht mit der Zeit ein individueller Überzug, eine Patina. Diese macht sichtbar, wie unterschiedliche Menschen mit dem Gegenstand umgehen. Sie sind es, die das Aussehen jedes Stuhles im Laufe der Zeit prägen.'Scott' entstand im Rahmen einer Abschlussarbeit (BA) in Design an der Fakultät für Design und Künste der Freien Universität Bozen, Italien.

Die Fakultät für Design und Künste bietet einen internationalen, dreijährigen Studiengang zum Bachelor in Design, der auf Projektarbeit basiert und der Design über die konventionellen Fächergrenzen von 2-D und 3-D hinaus vermittelt. Unterrichtet wird es auf Deutsch, Italienisch und Englisch. Jedes Projekt wird von international renommierten Designern geleitet, zwei ins Projekt integrierte Fächer vermitteln dazu praktisch und theoretisch relevante Inhalte. Seminare und Fachkurse bieten praktische und gedankliche Anregungen. Ab 2010 ist ein Master in Advanced Design vorgesehen." (Freie Universität Bozen)

Glasfachschule Zwiesel

Lehr- und Versuchsglashütte der Glasfachschule Zwiesel, Leitung: Hans Wudy

"Die Lehr- und Versuchsglashütte der Glasfachschule Zwiesel dient neben der Ausbildung von Glasmachern auch der Produktion hochwertiger Gefäße und Geschenkartikel. Die in der Regel vom Schulleiter gestalteten Produkte werden von erfahrenen Glasmachermeistern der Schule frei oder mit Hilfe von Holzmodeln geformt. 

Die Schule trägt dadurch zur Erhaltung und Weiterentwicklung traditioneller und zeitgemäßer Glasmachertechniken bei. Gefertigt in kleiner Stückzahlen zeichnen sich die Gläser durch ihre handwerkliche Qualität und ihre eigenständigen und ungewöhnlichen Ofenveredelungstechniken aus. Sie werden mit dem Logo der Schule, der Formnummer und dem Herstellungsjahr signiert." (Glasfachschule Zwiesel)

Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim

Fakultät Gestaltung/Metallgestaltung, Leitung: Prof. Georg Dobler

"In sechs Semestern zum Bachelor of Arts/Metallgestaltung. Der studiengang kann durch ein 4-semestriges Masterstudium erweitert werden. Studieren in den Kompetenzen Schmuck/Objekt, Bau/Raum und Gerät/Gefäß. In der Goldschmiede, Silberschmiede, Schmiede und dem 3-D-öRapid-Prototyping-Labor können Unikate und Serienprodukte individuell umgesetzt werden. Der Umgang mit Metall und innovativen materialien wird erlernt. Klassische Techniken im spannungsfeld zwischen angewandter Kunst und Design werden gepflegt. Neben den gestalterischen Grundlagen lernen unsere Studenten Werktechniken und Materialien kennen, experimentieren mit ihren Ideen, entwickeln Konzepte, verfertigen diese in funktionierende Objekte." (HAWK)

Hochschule Pforzheim

Fakultät für Gestaltung I Studiengang Schmuck und Objekte der Alltagskultur, Leitung: Prof. Christine Lüdeke, Prof. Andi Gut

"Schmuck und Objekte der Alltagskultur studieren heißt, sich auf vielschichtige Bedeutungsebenen und gestalterische Möglichkeiten einzulassen. Die Vernetzung zwischen den angewandten und freien Künsten kommt in diesem Studium besonders zum Tragen. Es geht darum, tradierte Vorstellungen zu lockern, das Unbekannte zuzulassen, die Fähigkeit zur Beobachtung zu schärfen: Fertigkeiten, die zukunftsweisende Qualitäten in sich bergen.

Die Studierenden werden im Laufe ihres Studiums in verschiedenen traditionellen und neuen Techniken eine solide Kenntnis erwerben und ihre eingenen, individuellen Kriterien zu diesen Kenntnissen entwickeln. Diese Basisi schafft die Möglichkeit, souverän mit der Tradition und mit neuen Techniken wegweisend umzugehen. Ein befruchtendes Spiel wird nicht nur zwischen neuen, artfremden und traditionellen Techniken, sondern auch zwischen Materialien und Gewohnheiten erprobt. Durch eine bewusst eingesetzte Vermischung von Klassischem und Modernem wird ein neuer, schöpferischer Berzug zum Alltag geschaffen. Unsere Studierenden werden in ihrer subjektiven Suche nach Kriterien zur Entwicklung innovativer schmuckstücke und Objekte der Alltagskultur maßgeblich unterstützt. 

Der Schwerpunkt der gestalterischen Entwicklung erfolgt in Projektarbeiten. Daher sind die Projekte für unsere Studierenden der Richtung Schmuck und Objekte der Alltagskultur von großer bedeutung. Das Thema des Projektes ist als vorgeschlagene Basis und Ausgangspunkt zu verstehen. Die Studierenden sollen neue gestalterische Ansätze, die sich mit den erlernten Techniken und Materialkenntnissen umsetzen, entwickeln. Je nach Thema des Projektes wird die Arbeit im Bereich der Autorenschaft, der Multiples, der Massenproduktion oder in einer alleinigen Recherche liegen. Die hervorragende technische Einrichtung der Werkstätten sowie die fachliche Betreuung erlauben eine fundierte technische Ausbildung. Es sind Werkstätten im Beriech Goldschmieden, Silberschmieden, Steinschleifen, Emaillieren, Galvanik, Produktionstechniken, Kunststoffe, Keramik und CAD vorhanden." (Hochschule Pforzheim)

Westsächsische Hochschule Zwickau

Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg, Studiengang Modedesign, Leitung: Prof. Edith Friebel-Legler, Prof. Astrid Zwanzig

"Die Inhalte der studienrichtung Modedesign werden von intensivem Kreativitätstraining als Grundlage von Ideenfindung und Problemlösung bestimmt. Das Studium beinhaltet die Planung und Gestaltung von Bekleidungsprogrammen für die serielle Produktion und von künstlerischen Unikaten. Komplexe Entwurfsaufgaben von Experiment bis zu praxisbezogenen Projekten mit Industriepartnern bereiten die Studenten auf die verschiedenen Berufsfelder im künstlerischen Bereich und in der Industrie vor. 

Dabei gilt es, die Studierenden bei der Suche eigener Wege für Gestaltlösungen und Darstellungsweisen zu fördern. Möglichkeiten dazu bieten die Teilnahme an nationalen und internationalen Wettbewerben, Projektarbeiten für Industrie und Forschung oder die bearbeitung von Gestaltungsthemen im Eigenauftrag. Die Ausbildung erfolgt unter Berücksichtigung allgemeiner und spezifischer Anforderungen an das Berufsbild des Modedesigners und lässt ein breites Spektrum an Einssatzmöglichkeiten in der Mode- und Textilbranche und in angrenzenden Bereichen zu." (Hochschule Zwickau)

Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg, Studiengang Holzgestaltung, Leitung: Prof. Gerd Kaden, Prof. Jochen Voigt, Prof. Dorothea Vent

"An der Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg zu studieren, bedeutet, nah an der Praxis zu sein. Es darf als Normalität gelten, wenn im Studiengang 'Holzgestaltung' gleichnamiger Werkstoff in großem Umfang untersucht, genutzt, verbraucht wird. Aber auch Ästhetik und Funktionalität von Kunststoffen oder Metallen im Kontext von Holz stehen im Fokus. Verbindungen zu Partnern in Handwerk und Industrie sind gelebter Alltag; spezielle Technologien werden erkundet und auch erprobt, Werkstoffe nach ihrer Brauchbarkeit ausgelotet. Zahlreiche Projekte im Indoor-Bereich führen fast jährlich zu neuen Möbelentwürfen und die Teilnahme an branchenrelevanten Veranstaltungen in Köln, Hannover, Leipzig und anderswo gehört seit Jahren zum festen Programm. 

Das anspruchsvolle Thema SITZEN beschäftigt Studenten und Professoren immer aufs Neue, wobei sich das Interesse zwischen den beiden Polen 'Industrieprodukt' und 'Einzelstück' spannt. Nicht das schnelle Ergebnis ist Ziel, sondern der Entwurfsprozess selbst." (Hochschule Zwickau)

The jury 2009

Gabi Dewald

Publizistin, Pressesprecherin Porzellanikon Selb

Sabine Epple

Curator Modern Art Collections GRASSI Museum of Applied Arts Leipzig

Prof. Bettina Göttke-Krogmann

Textildesignerin, Professorin an der Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Gestaltung, Halle

Stefanie Hering

Porzellandesignerin, Hering-Porzellan Berlin

Dr. Eva Maria Hoyer

Direktorin, GRASSI Museum für Angewandte Kunst

Mari Ishikawa

Schmuckgestalterin, München

Benigna Klemm

Kuratoriumsmitglied Carl und Anneliese Goerdeler-Stiftung

Prof. Kuno Prey

Designer, Gründungsdekan und Professor an der Fakultät für Design und Künste an der Freien Universität Bozen (I)