Archiv

2023

Grassimesse 2023

Preisträgerinnen und Preisträger

Nora Arrieta

Grassipreis der Sparkasse Leipzig

Ivan Baj

Apolline-Preis

Annabella Hevesi

smow-Designpreis

Christoph Leuner

Jan Willems-Preis

Jiun-You OU

Grassipreis der Carl und Anneliese Goerdeler-Stiftung

Cornelius Reer

smow-Designpreis

Laurenz Stockner

Preis der Grassifreunde

Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle

Produktdesign

Für die Herstellung des Plattenwerkstoff funderplan benötigt man ausschlißlich Holzfasern, Wasser Hitze und hohen Pressdruck. Die im Holz vorhandene Zellwandsupstanz Lignin wird dabei als "Klebstoff“ verwendet. Funderplan ist damit zu "100% bio“. Der Platten werkstoff wird derzeit nur im Baubereich eingesetzt.Im Sommersemester 2023 erkundeten Studierende der Burg Giebeichenstein Kunsthochschule Halle im Rahmen eines Entwurfsprojektes mit den Chancen und Möglichkeiten diese Material. Neben einer Menge an Materialexperiementen entstanden eine Vielzahl ganz unterschiedlicher Möbel.

Betreuung:

Prof. Klaus Michel, KM Jacovo Cuesta Wolf

Teilnehmende:

Isabell Bilfinger Unzueta, Judith Burgard, Luisa-Charlotte Gaßmann, Emilia Kopp, Jaehwan Lee, Pepe Nitz, Camille  von Gerkan, Mira Wagner, Christiane Wöhrmann

Fotos:

Tomasz Lewandowski

Kunsthochschule Weißensee

CRAFT – common ground

Im Projekt CRAFT – Common Ground im Wintersemester 2022/23 ging es um einfache Gegenstände, die die Bildung von Gemeinschaft unterstützen – Gefäße zum Essen und Trinken. Was bringt uns zusammen? Wie können Objekte Beziehungen zwischen Menschen stärken? Wie können möglichst langfristige Beziehungen zu Objekten aufgebaut werden? Wie können Objekte ein Gefühl für unsere Verbundenheit miteinander und unser Eingebundensein in die Natur vermitteln?

Dabei wollten wir auch die Rohstoffbasis für die Produktion der Objekte überdenken. Wie können wir schonend mit ihr umgehen? Wie kann sie vielleicht auch post-extraktiv gestaltet werden? Wie können z. B. Produktionsabfälle Neumaterialien ersetzen? Schließlich stellten wir Fragen nach der Produktion von Dingen: Wie können traditionelle handwerkliche Prozesse mit digitalen Werkzeugen erweitert werden, um lokale und von großen Strukturen unabhängige Herstellung zu ermöglichen?

Ergebnis des Projekts sind Objekte für eine Mahlzeit aus Keramik, Glas und anderen Materialien, die Gemeinschaft stärken, aber auch die Gestaltung der Mahlzeit selbst als ganzheitliche Erfahrung, inklusive mit ihr verbundener Sinneswahrnehmungen, Rituale und Regeln.

Betreuung:

Prof. Barbara Schmidt

Teilnehmende:

Kati Brunk, Alena Bachmann, Mareen Baumeister, Lydia Ciesielski, Pascal During, Victoria Fechtner, Luisa Friedenstab, Amy Graves, Edwin Huhn, Michelle Müller, Charlotte von Ravenstein, Psuls Rocke, Lucia Schmitz, Leo Schrewe, Nofar Zeidenshnir

Projektunterstützung:

Maestero Peter Kuchinke
Torsten Rötzsch

Ole Jeschonnek
Andreas Kallfelz (Textbetreuung)

Projektpartner:

Museum Baruther Glashütte

Glasmanufaktur Harzkristall Derenburg

Elias-Farbglashütte Lauscha
The Glass Factory, Boda, Schweden

HAWK Hildesheim

Henrike Cohrs (BA) Emailleguss-Expedition – Funde aus der Zeit des Materialdialogs

Die Expedition Emailleguss ist eine Reise zu den Materialien Messing und Emaille. Über Versuche im Metallguss war es möglich, in ihre Welt einzutauchen und ihr Zusammenspiel zu erforschen. Im Dialog mit dem Material stellte jeder Versuch eine Frage, jedes Ergebnis lieferte Antworten und war ein Wegweiser. Die Exponate sind auf dem Weg entdeckte Stücke, die in ihrer Anmutung mit dem Spannungsfeld zwischen Artefakt und Geofakt, zwischen neu und alt spielen und die Betrachtenden herausfordern.

Sophia Tüngler (BA) - Ohrschmuck im Zeichen der Unabhängigkeit

Unter dem Leitsatz „Mundus senisbilis – sinnlich wahrnehmbare Welt“ entstanden Ohrringe, die sich von überholten Bräuchen und Traditionen lösen und die Individualität der Freiheit und Unabhängigkeit des Menschen in den Mittelpunkt stellen – ohne Zwänge und unfreiwillige Aussagen. Die Ohrschmuck verzichtet auf den in der Gesellschaft als „normal“ geltenden Zwang zur körperlichen Veränderung des Körpers.

Viktoria Schumann (MA) - Leere oder Dazwischen?!

Die Konzentration auf eine wiederkehrende Tätigkeit kann einen mentalen Leerraum erzeugen. Durch die Kombination einer Traumreise mit physischer Bewegung in Form eines auditiv begleiteten Spaziergangs, wurde eine Methode entwickelt, diesen mentalen Leerraum wiederholbar zur Kontemplation zu nutzen. Die entstandenen Schmuckstücke verkörpern einen symbolischen wie auch physischen Leerraum, und dienen als Werkzeug und Erinnerung, diesen Raum durch die Anwendung der Methode nutzbringend zu füllen.

Anne Sophie Ruth Schneider (MA) - Zum Politischen im Schmuck - Schmuck von der Stange (Interaktion und vermittelndes Objekt)

Warum gibt es Schmuck? Was prägt die Wahrnehmung von Schmuck? Wie ist Schmuck innerhalb von Gesellschaften verhaftet? Und was haben Körperbezogene Objekte damit zu tun? Diese Arbeit gibt einen Einblick in die sozio-kulturellen Verwobenheiten von Schmuck und Körperbezogenen Objekten und bespricht, wie sie als gesellschaftlicher Spiegel fungieren. Dabei ist die Arbeit ein Vermittlungsformat, welches dem Politischen im Schmuck einen Raum zur Annäherung und Befragung gibt.

Leitung: Prof. Melanie Isverding

Alchimia - Schule für zeitgenössichen Schmuck, Florenz

Die Schule Alchimia wird im Jahr 2023 25 Jahre alt. Sie ist eine der wenigen, wenn nicht sogar die einzige Institution mit einem BFA- und einem MFA-Programm, die sich ausschließlich auf zeitgenössischen Schmuck im weitesten Sinne konzentriert.

Alchimia, mit seiner starken kulturellen Präsenz in Florenz, wurde mit dem Ziel gegründet, klassische Methoden zu entwickeln, zu transformieren und in modernes Denken und moderne Kultur zu integrieren.

Das Hauptaugenmerk lag und liegt auf der "Vielfalt", die sich aus dem offenen bilateralen Austausch von Wissen, Erfahrungen sowie kulturellen Hintergründen zwischen Studierenden und Mentoren und Mentorinnen aus der ganzen Welt ergibt.

Teilnehmende:

Anastasia Kandaraki, Anja Berg, April Oh, Ingrid Berg, Marco Mangani, Penny Kostoula, Alessia Prati, Sara Ordognez, Sayaka Ito.

 

Universität der Künste, Berlin

Matthias Gschwendtner - New Sources

New Sources ist eine Fallstudie über die Verwendung von Restmaterialien aus der Holzindustrie durch eine Verbindung von 3D-Scanning, Computerdesign und Roboterfertigung. Der Stuhl dient als Anschauungsobjekt für den skalierbaren Produktionsprozess. Er bietet eine alternative Lösung, um der zunehmenden Abholzung der Wälder entgegenzuwirken und hinterfragt darüber hinaus die Standardisierung von natürlich gewachsenen Materialien in der häuslichen Umgebung.

Sorgfältig getrocknete Birkenzweige werden zunächst dreidimensional gescannt und dann von einem speziell entwickelten Algorithmus analysiert und verarbeitet, um ein virtuelles Modell eines Objekts zu erstellen. Dabei können verschiedene Geometrien angewendet werden. In einem zweiten Schritt werden auf der Grundlage des virtuellen Modells alle Produktionsdaten für die Roboterfertigung automatisch berechnet. Die Unregelmäßigkeit des Materials erfordert eine ständige Neuberechnung.

Um einen voll funktionsfähigen Prozess entwickeln zu können, kaufte ich einen 22 Jahre alten, ausrangierten Industrieroboter eines bayerischen Automobilherstellers, reparierte und modifizierte ihn und richtete eine provisorische Werkstatt in der Garage meiner Eltern ein. Nach mehr als 800 Iterationen des Codes und einer ersten Serie von Prototypen wurde die Werkstatt nach Berlin verlegt, wo ich die Forschung fortsetze.

Präzise gefräste Flächen und Kanten erscheinen rund um das Objekt und stehen im Kontrast zur rohen Astoberfläche, um die Schnittmenge zwischen Natur und Technik darzustellen. Birkenrinde bleibt teilweise erhalten und wird zum natürlichen Ornament. So bleibt der ursprüngliche Charakter des Materials lebendig. Durch die Unregelmäßigkeit des Materials wird jedes Objekt zu einem Unikat.

Leitung:

Prof. Axel Kufus

Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart

Keramikwerkstatt

Die Keramikwerkstatt der staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart versteht sich als Labor sämtlicher Fachgruppen. Studierende aus dem Bereich der Kunst, Architektur und des Designs zigen ausgewählte Objekte, die in den letzten Semstern entstanden sind. Dabei zeigt sich wie das Material in den verschiedenen Disziplinen geformt, genutzt und verstanden werden kann.

Betreuung:

Jong Hyun Park

Teilnehmende:

Johannes Hertell, Leo Weber, Camille Samson, Florian Post, Laura Neuscheler, Manuel Müller, Sophia Gräbe, Claudia Krieger, Trang Nguyen

 

Die Jury 2023

Dr. Olaf Thormann

Dr. Olaf Thormann

Direktor GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig

Sabine Epple

Kuratorin Sammlungen Moderne GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig

Prof. Axel Kufus

Produktdesigner, Bauhaus-Universität Weimar

Anett Lamprecht

Leiterin Öffentlichkeitsarbeit und stellv. Direktorin GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig

Prof. Rita Rentzsch

Professorin für Innenarchitektur/Raumfunktionslehre

Kay Lobjakas

Direktorin Estonian Museum of Applied Art and Design

Dr. Stefan Weppelman

Direktor Museum der bildenden Künste, Leipzig

Vincent Welz

Kunsthistoriker, Galerie Koenitz, Leipzig

Ulrike Meyer-Krahmer

Mitglied im Kuratorium der Carl und Anneliese Goerdeler-Stiftung