Grassimesse 2024
Preisträgerinnen und Preisträger
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Ukrainisches Design
„Strum – Ukrainische Energie"
Strum bedeutet im ukrainischen Elektrizität. Neuen ukrainische Künstlerinnen und Künstler lassen Objekte unter anderem aus den Bereichen Keramik, Glas, Schmuck und Papier von der Quelle ukrainischer Energie und Vitalität sprechen. Dabei reflektieren die Designer und Gestalterinnen die Traditionen sowie das nationale Erbe ihres Landes und interpretieren es neu.
Teilnehmende Lable: TSVITE TEREN, Gushka wool, Haluzka, TVOI, Guculiya, Yalanzhi Objects, Anumoplastic, BEVZA
Die Kunst des Upcyclings
Zeitgenössischer Schmuck aus Hongkong
Seit Jahrhunderten arbeiten Goldschmiedinnen und Goldschmiede nachhaltig, indem sie Metallobjekte einschmelzen und neu formen sowie Steine aus Fassungen lösen, um sie wiederzuverwenden.
Diese Tradition des Recyclings liegt auch Positionen von Schmuckkünstlerinnen und -künstlern der Gegenwart zu Grunde, die Upcycling betreiben, indem sie Müll neben Perlen und Edelmetallen verarbeiten und somit Abfall zu Gold machen.
Die Ausstellung in der Pfeilerhalle präsentiert zeitgenössische Arbeiten aus Hongkong, einer Weltmetropole im Herzen Asiens, einer der am meisten Müll produzierenden und Abfall auffangenden Regionen der Erde. Die ausgestellten Werke bieten Einblicke in eine künstlerische Erkundung der materiellen Beschaffenheit einer Stadt im Umbruch.
Mit Arbeiten von Chan Po-fung 陳寶鋒, Chan Wing-sze Cissy 陳穎斯, Ching Sze-yin Cicy 程詩賢, Chong Yan-xuan Kimberly 張嫣玹, Chung Ka-pang Adrian 鍾家鵬, Shirley Lam 林秋怡, W;nk Atelier
Kuratiert von: Dr. Anna Grasskamp, Silvia Gaetti
Galerie Rosemarie Jäger
Die Galerie zeigt seit 1989 sowohl klassische Positionen als auch außergewöhnliche Konzepte der zeitgenössischen angewandten Kunst. Dabei fühlt sich Rosemarie Jäger stets der Qualität und Authentizität verpflichtet. Die jährlichen Ausstellungen schaffen Verbindungen zwischen verschiedenen Gewerken oder widmen sich der umfassenden Präsentation einzelner Künstlerinnen und Künstler, bewährter Meister wie junger Talente. Begegnung und Auseinandersetzung wird in besonderer Weise gepflegt.
Auf der Grassi Messe zeigt die Galerie ausgewählte Arbeiten internationaler Künstlerinnen und Künstler aus den Bereichen Gefäß und Schmuck:
Otto Baier I Rudolf Bott I Koichi Io I Beate Leonards I Johannes Nagel I Juliane Schölß I Ja-Kyung Shin I Ayaka Terajima I Jan Wege I Christoph Weißhaar I Giampaolo Babetto I Therese Hilbert I Otto Künzli I Yutaka Minegishi I Felicia Mülbaier I Vera Siemund I Mirei Takeuchi I Takayoshi Terajima
Beate Leonards, Vase (Staatspreisbewerbung), Tombak, patiniert, aus sechs Segmenten geschmiedet und montiert, H 18 cm, Foto: Beate Leonards
Juliane Schölß, Becher Silber 925, montiert, feuervergoldet, Foto: Eva Jünger
Otto Baier, Schalenobjekt, 2021, Titan, geschmiedet, Foto: Florian Baier
Takayoshi Terajima, Brosche, 2023, Aluminium-Verbundplatte, UV-Direktdruck, Image Generation AI, rostfreier Stahl, 90x63x10 mm, Foto: Takayoshi Terajima
Therese Hilbert, Brosche, 2022, Silber, Edelstahl, 9.4 x 6.8 x 3 cm, Foto: Otto Künzli
Vera Siemund, Halsschmuck, 2021, Stahl, Silber, Koralle, handgesägt, montiert, 200 x 280 x 52 mm, Foto: Vera Siemund
Burg Giebichenstein, Kunsthochschule Halle
Conceptual Textile Design – Masterclass
Textildesign ist in einem ständigen Wandel und Textilien sind überall. Sie spiegeln die Gesellschaft ebenso wie die globalen Themen wie den Klimawandel, Genderfragen und Digitalisierung. Dies zeigen die sehr unterschiedlichen Masterarbeiten im Conceptual Textile Design der burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, die ihre Gemeinsamkeit durch ihre Aktualität finden.
Sophie Kikowatz, Kim Cordes und Katharina Lutat präsentieren gemeinsam unter dem Titel „digital haptic - textile Dialoge mit dem Phygitalen““ ihre unterschiedlichen Auseinandersetzungen mit der Verschränkung von Digital und Analog in textilen Prozessen – als Übersetzungsmöglichkeiten zwischen analogen und digitalen Gestricken, als feministische Aneignung von Technologien und aus der multisensuellen Perspektive künstlicher Spinnenseide.
Kristina Sandu nutzt in „Echt jetzt“ den Stoff als Interface für multisensuelle Erlebnisse, indem visuelle, haptische und auditive Elemente miteinander verschmelzen.
Shani Nahum vermittelt mit „The Boiling Purple“ das Bewusstsein für ultraviolette Strahlung durch Textilien.
Julia Dichte thematisiert in „Knoten und Schlingen“ die Potentiale textiler Handarbeit in einem kreativen Prozess, basierend auf den Erkenntnissen der Untersuchung von textiler Handarbeit als Spiegel konstruierter Weiblichkeit.
Betreuung: Prof. Bettina Göttke-Krogmann
Weitere Informationen: Master auf der Grassimesse (burg-halle.de)
HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, Hildesheim
Metallgestaltung und Schmuck
An der HAWK Hildesheim im Kompetenzfeld Metallgestaltung & Schmuck werden die Kontexte von Kunst, Design und Handwerk verknüpft. Schmuck und körperbezogene Objekte, Geräte und Gefäße der Tischkultur sowie architektur- und raumbezogene Arbeiten sind die Bereiche in denen wir uns bewegen. Die eigenen Ideen in vertiefende und zusammenhängende Vorstellungen und entsprechende Materialisierungen zu bringen, kann an der Fakultät Gestaltung der HAWK mit Zeit, Raum und Reflexion erfahren werden. In den profilbildenden Projektangeboten werden die individuell gestalterisch-forschenden Kontexte entwickelt. Soziale, gesellschaftliche und kulturelle Beobachtungen in einer sich stetig verändernden (Um-)welt können zu einer Intention, einem Anlass für die Gestaltung werden. Die künstlerischen Ausdrucksformen sind dabei frei, die Möglichkeiten sehr vielfältig. Deshalb ist das Ziel die Studierenden und Absolvierenden zu begleiten und zu bestärken, Ihre eigene Aussagekraft und Ausdrucksform in Ihrer Arbeit zu finden und ein Gespür für Authentizität zu definieren. Ein Gefäß, ein Möbel, eine Installation, ein Schmuck, ein Objekt im Bezug zum Körper oder zum Raum, kann für eine künstlerische Position stehen. Somit zeigen sich die Resultate zwischen gebrauchsorientierten, angewandten und freien, künstlerischen Ausrichtungen.
Anna Warneboldt, Bachelor 2024
(Fakultätspreis der Fakultät Gestaltung 2024, HAWK)
REMINICI – Textil als Erinnerungsträger REMINICI ist eine Forschung zu Erinnerungen als autobiografisches Bild meiner Selbst. Dabei arbeitete ich mit und durch Material eigene Erinnerungsfelder als haptisch und visuell erlebbare Landschaft in die textile Oberfläche einer betagten Bettdecke ein. Glasperlen, Sticktechniken, Textilien und Kleidungsstücke aus dem Archiv meiner Urgroßmutter dienen mir dabei als Erinnerungsträger. Als körperbezogenes Objekt verbinden sich diese Erinnerungslandschaften zu einem größeren Bild meiner Selbst.
Körperbezogenes Objekt REMINICI: Textil aus dem emotionalen Archiv, Textil, Glasperlen, Leder, Seide
Gabi Semmelroggen, Bachelor 2024
Leichter ist schwerer als Luft
Plötzlich lässt dich jemand spüren, dass du nicht mehr gewollt bist. Was können die Konsequenzen sein? In meinem Fall stand die Entscheidung gegen das Verweilen in einem engen hierarchischen Umfeld am Beginn meiner Auseinandersetzung mit den Auswirkungen von Hierarchie und Patriarchat bis zu den Folgen der NS-Zeit für die Nachgeborenen. Meine praktische Arbeit versucht die Enge und Bewegungseinschränkung eines starren Systems der Beschwingtheit eines vielfältigen, bunten Systems gegenüberzustellen.
Körperbezogenes Objekt – Leichter ist schwerer als Luft Stoff, Messing, Garne
Jonas Fey, Master 2024
Unterwasseroasen/ Korallengärten
Steigende Meerestemperaturen und Ozeanversauerung gefährden Korallenriffe, die eine bedeutende Rolle im Leben der Menschen spielen. Durch den Klimawandel nehmen Stürme zu, begleitet von starken Flutwellen, die massive Korallenschäden verursachen. Meine Arbeit visualisiert Dystopie durch künstliche Strukturen, die negative menschliche Umwelteinflüsse repräsentieren. Dabei symbolisiere ich auch die Hoffnung auf die Erholung der Korallen und ein harmonisches Zusammenleben von Menschen und Tieren.
Broschen Korallengärten:
Brosche, 2024 – Korallengarten/ Great Barrier Reef Australien: Wachs, galvanisiertes Silber, Calciumcarbonat, Polyvinylalkohol, fluoreszierendes UVPigment, Pigmentmischung aus Emaillepulver, Eisenglimmer, Muskovit
Brosche, 2024 – Korallengarten/ Andamanen, Indien: Wachs, galvanisiertes Kupfer, Calciumcarbonat, Polyvinylalkohol, fluoreszierendes UV-Pigment, Pigmentmischung aus Emaillepulver, Fuchsit, Eisenglimmer, Perlmutt
Betreuung: Prof. Melanie Isverding
Hochschule Wismar
Fakultät Gestaltung
Im Bachelor Studiengang Design – Produkt und Schmuck sowie im Masterstudiengang Material Culture Design konzipieren die Studierenden Produkte, Objekte und Prozesse und machen sie anwendbar für die vielfältigen Herausforderungen einer sich dynamisch entwickelnden Lebens- und Arbeitswelt. Die Anforderungen an die Entwicklung zukunftsfähiger Konzepte sind anspruchsvoll und unterliegen ständigen Veränderungen. Neben der Berücksichtigung funktionaler, technologischer und ästhetischer Aspekte des Designauftrags spielt auch die kritische Reflexion sozialer und ethischer Kontexte eine bedeutende Rolle. Die Verortung des Studiengangs innerhalb der künstlerisch-gestalterischen Fakultät sowie im ingenieurwissenschaftlich geprägten Hochschulbereich bietet hierfür ein ideales Umfeld.
Zur Grassimesse 2024 werden nun ausgewählte Ergebnisse aus den Semesterprojekten gezeigt.
Projekt – PINUS
Johanna Ebert untersucht in ihrer Abschlussarbeit PINUS die gestalterischen und technologischen Möglichkeiten in der Anwendung von Kiefernnadeln. Die Serie von Objekten zeigt die Vielseitigkeit dieser Materialien auf, bietet Möglichkeiten zur Materialsubstitution und zum Umgang mit unseren gewohnten Materialvorstellungen.
Projekt – Begreif Mich
Hannah Steenken beschäftigt sich mit der Idee, alternative therapeutische Tools zum selbstverletzenden Verhalten zu erstellen. Durch die intensive Auseinandersetzung der Absolventin zu vielfältigen Themenfeldern rund um das Thema psychische Störungen, ihren Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten sowie die Behandlung des Bereiches der Haptik und des Tastsinns wurden verschiedene therapeutische Tools im Feld der Achtsamkeit kreiert.
Projekt – Touch Meets Taste
In ihrer Arbeit erzeugt Sara Lamitschka taktile und haptische Empfindungen, die Geschmackserlebnisse hervorrufen. Die anpassbaren Werkzeuge der Geschirr- und Besteckserie schaffen ein interaktives Erlebnis und aktivieren damit unsere Geschmackssinne.
Betreuung:
Prof. Stephan Schulz
Teilnehmende:
Johanna Ebert, Hanna Reppmann, Hannah Steenken, Sara Lamitschka, Celine O´Neal














The Glasgow School of Art
Silberschmiede- und Juwelierkunst
Die Glasgow School of Art wurde vor über 160 Jahren gegründet. Als eine der ältesten Kunst- und
Designinstitutionen im Vereinigten Königreich spiegelt die Geschichte der GSA den Wandel innerhalb der Kunst, des Design sowie
der Architektur des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart wieder und ist die einzige kleine spezialisierte Kunstinstitution in Schottland.
Der Studiengang Silberschmiede- und Juwelierkunst zielt darauf ab, ein breit gefächertes, ausgewogenes Programm anzubieten, welches
Aspekte des Körperschmucks sowie der feinen Metallverarbeitung von der Entwicklung origineller
Entwurfskonzepte bis hin zu fein gearbeiteten Endprodukten umfasst. Der Studiengang umfasst ein breites Spektrum an
Silberschmiede- und Juwelierskunst, von der Gestaltung von Modeschmuck bis hin zu persönlichen Arbeiten und Autorenschmuck, der für Galerien bestimmt ist.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung individueller handwerklicher und gestalterischer Fähigkeiten, die
jeder Schülerin und jedem Schüler die Freiheit geben sollen, Ideen zu verfolgen und umzusetzen.
Folglich fördern wir aktiv die Erkundung unterschiedlichster Materialien.
Der Studiengang konzentriert sich aber auch auf die technischen Grundlagen im Bereich der
Feinmetallbearbeitung, die den Studentinnen und Studenten die Erfahrung zu Teil werden lässt, mit Gold und Silber zu arbeiten.
Teilnehmende: Anna Gordon (GSA Staff) Miki Asai (GSA Alumni) Eleanor Whitworth (GSA Alumni) Michael Pell (GSA Staff) Jonathan Boyd (GSA Alumni) Frances Wadsworth-Jones (GSA Alumni) Marianne Anderson (GSA Staff) Astrid Jaroslawsky (GSA Alumni) Joy Bonfield Columbara (GSA Alumni) Andrew Lamb (GSA Staff) Emma Gregory (GSA Alumni) Patrick Davison (GSA Alumni) Silvia Weidenbach (GSA Staff) Siri Hansen(GSA Alumni) Iona Turner (GSA Alumni)
Betreuung: Silvia Weidenbach
Angewandte Kunst Schneeberg / Westsächsischen Hochschule Zwickau
Me And My Chair
Im tiefsten Erzgebirge, zwischen Wäldern und Schächten, befindet sich die Angewandte Kunst Schneeberg – die Designfakultät der Westsächsischen Hochschule Zwickau. Zwischen traditionellem Handwerk und zeitgenössischer Gestaltung werden in den Studienrichtungen Modedesign, Textilkunst/Textildesign sowie Holzgestaltung/Möbel- und Produktdesign jedes Semester zahlreiche Ideen und Konzepte entwickelt und in den Werkstätten prototypisch umgesetzt.
Das Projekt „Me And My Chair“ präsentiert charaktervolle Stühle, die im Rahmen der gleichnamigen Aufgabe des 6. Semesters Holzgestaltung 2024 entstanden sind. Inspiriert von der Ausstellung „A Chair and You“ des GRASSI MAK, galt die Prämisse, einen Stuhl aus der eigenen gestalterischen Überzeugung heraus zu entwerfen und zu fertigen. Es wurden fünf sehr unterschiedliche Holzstühle geschaffen, die von emotionaler Aufarbeitung bis hin zu Praktikabilität, von Minimalismus bis zu raumgreifendem Volumen und von Rückbesinnung bis zu Zukunftsperspektive reichen.
Westsächsischen Hochschule Zwickau// Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg
Studienrichtung Holzgestaltung/Möbel- und ProduktdesignStudierende: Louise Binninger, Anne Gerke, Johann Richter, Magdalena Sander, Jannik Zielke
Betreuung: Prof. Jacob Strobel